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- ...das
vierte Jahr...
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Das fast fertige Gebäude...
Bereits 6 Wochen nach der letzten
Reise war es erneut nötig, wieder nach Kenia zu fliegen. Laut
Planung sollte das Kindergartenhaus jetzt fertiggestellt sein
und weitere Bauten und Vorhaben mussten besprochen und in die
Wege geleitet werden.
So hieß es also wieder, alle
Papiere zusammenpacken, Flüge buchen und noch mal
kontrollieren, ob auch alles da ist - und Anfang August (einen
Tag nach den Vorkommnissen auf dem Londoner Flughafen und daher
verbunden mit vielen genauesten Kontrollen und Geduldsproben)
ging es wieder für 3 Wochen nach Diani.
Gleich vom Flughafen aus fuhren
wir zum Kindergarten-Plot. Die Müdigkeit war verflogen, als wir
das neue Gebäude sahen, was uns total begeisterte. Es ist
wirklich klasse geworden!!! Leider (aus unserer Sicht) hatten
die Kinder gerade Ferien und so konnten wir sie nicht
begrüßen.
Das Kindergartenhaus strahlt einen
mit seinem schönen blauen Dach geradezu an. Und während
unseres Aufenthaltes wurden auch die Innenarbeiten fast
fertiggestellt, ebenso wie das kleine Gebäude für die
Lehrerin. Zur Zeit wird gerade das "berühmt-berüchtigte"
Toilettenhaus gebaut. Bei allem konnten wir erfreut feststellen,
dass die Wahl des Bauunternehmers genau richtig gewesen ist. Es
war eine Freude, den Bauarbeitern zuzusehen. Sie waren nicht wie
sonst oft üblich "pole, pole" (langsam, langsam),
sondern mit Elan und mit Liebe zum Detail bei der Sache.
Wirklich schön!!
Was die Kinder betrifft: Da gibt
es bei 16 Kindergarten- und 14 Schul-Kids natürlich auch die
einen oder anderen größeren oder kleineren Probleme. Die hat
Joshua aber stets (liebevoll) im Griff.
Leider haben wir aber auch ein
kleines "Sorgenkind": Im letzten Jahr verbrannte sich
Rehema mit heißem Fett sosehr an Rücken und Arm, dass sie
dieses Jahr ihren rechten Arm überhaupt nicht mehr grade machen
bzw. anheben konnte. Ziemlich entsetzt sahen wir die Ausmaße
dieses Unfalls und baten Joshua (unseren Manager), sich in
verschiedenen Hospitälern nach einem Spezialisten umzusehen.
Gott sei Dank konnte der gefunden
werden. Von ihm bekam Rehema schon eine Woche später einen
Termin zur Voruntersuchung und, oh Wunder!! Auch gleich einen OP-Termin
nach einer weiteren Woche. Die Operation ist sehr gut verlaufen
und wir hoffen alle sehr, dass auch die Nachuntersuchungen
weiterhin erfolgreich verlaufen. Allerdings muss die Kleine
bestimmt noch mehrere Operationen über sich ergehen lassen.
Stolz zeigte sie uns aber schon nach einer Woche, dass sie ihren
Arm schon über den Kopf heben kann. Es ist schon
bewundernswert, wie die Kleine die bestimmt grässlichen
Schmerzen wegsteckt!
Und trotz aller guten
pädagogischen Arbeit und verständnisvollen aber festen
Führung durch unsere Lehrerin Miriam, haben auch wir eine
4-köpfige kleine Kindergarten-Gang. Diese Lausbuben haben wir
ständig "irgend- und nirgendwo" gesehen. Ausgerüstet
mit Stöcken bauen diese kleinen "Steppenhopser"
kleinere Höhlen im Busch, jagen Ziegen, klettern auf
schwindelerregend hohe Mauern und sind (bis jetzt) einfach nur
süß dabei. Die Verantwortlichen vor Ort haben aber aus
Entfernung ein Auge darauf, um einschreiten zu können, bevor
aus Spaß und Spiel unerwünschter Ernst wird.
Den anderen Kindern geht es gut.
Miriam hat ihre Unterrichtsfreie Zeit genutzt und eine
4-wöchige Weiterbildungsmaßnahme besucht. Joshua hatte
seinerseits - von sich aus- im letzten Jahr 2 Kurse besucht, um
"Management"-Erfahrungen zu sammeln. Und er ist über
die Zeit wirklich an seinen Aufgaben gewachsen und trägt
bewusst für das Projekt Verantwortung.
Während unseres Aufenthaltes war
sehr stark zu spüren, dass Joshua (Manager) sich viele, viele
Gedanken über das Fortbestehen des Kindergartens macht. Aus
solchen Überlegungen heraus entwickelten die beiden die Idee,
noch weitere Kinder in den Kindergarten aufzunehmen. Allerdings
Kinder, deren Eltern dafür eine Kindergarten-Gebühren zahlen.
Das ist dort auch in Schulen durchaus nicht unüblich.
Für solch ein Engagement und
tiefe Verbundenheit der beiden Hauptverantwortlichen vor Ort zu
unser aller Projekt sind wir sehr dankbar und freuen uns sehr
darüber! Doch bevor so ein Vorhaben ggf. in die Tat umgesetzt
werden kann, muss alles genauestens geprüft, durchgerechnet,
Paragraphen gewälzt und vor Ort mit verantwortlichen
Regierungsstellen besprochen werden Und dann muss so etwas auch
bekannt gemacht werden. D.h., Werbung muss gestaltet und
verbreitet werden. Und das wiederum heißt viel Arbeit und
nötige Ideen, aber auch wieder Arbeits-Aufträge für die
Menschen dort, und die wiederum bedeuten Einkommen für viele
Familien.
Schon jetzt haben nicht nur die
Kinder durch den Kindergarten eine reelle Chance für ihr Leben.
Auch viele erwachsene Kenianer aus dem Dorf haben durch den
Kindergarten-Bau Arbeit. Durch eine Köchin wird das Essen für
die Bau-Arbeiter gekocht, die Lebensmittel dort erworben,
Süßwasser wird am laufenden Band angeliefert, Baumaterial
gekauft usw. usw. Es ist so viel in Bewegung, so viel Neues im
Entstehen...!!
...und so ist dieses Jahr noch
eine weitere Reise geplant. Es sollen die restlichen, noch
nötigen Bauarbeiten in Auftrag gegeben sowie die fertigen in
Augenschein genommen werden. Und auch bzgl. des Vorschlags von
Joshua wollen wir tätig werden. Vielleicht können
wir die Weichen für das Schuljahr 2007 ganz neu stellen: hin,
nicht nur zu mehr Eigenverantwortung, sondern vielleicht auch
hin zu einem Teil der Eigenfinanzierung des Projektes durch die
gute Vorschulbildung und Versorgung der Kinder vor Ort in
Afrika.
Dass diese drei Wochen wieder voller
bewegender und schöner Momente waren, das brauchen wir Ihnen allen
wohl nicht extra zu versichern. Gerne hätten wir das Strahlen der
Kinderaugen für Sie Alle als Dank mitgebracht! Dieses Strahlen,
was in den Gesichtern stand, als sich die Kinder
staunend vor dem neuen
Kindergartenhaus (trotz Ferien und fast vollzählig) zu einem
Treffen einfanden. Wer eine Möglichkeit hat, schaue doch mal
auf unsere Internetseiten. Dort sind unsere Kinder alle zu sehen
(unter: "Die Kinder"). Für sie alle arbeiten wir
gemeinsam an unserem Projekt. Und sie alle sind unseretwegen
täglich satt, haben Kleidung, brauchen sich nicht zu sorgen,
sollten sie mal krank werden, haben Spaß, (bauen Höhlen :-))
und lernen.
Wir sagen es hier stellvertretend
für die Kinder und ihre Familien:
Ihnen allen
von ganzem Herzen DANKE!!!!
Und nun kommt, was kommen muss,
und wir wissen, Sie nehmen es uns nicht übel (und rechnen schon
damit):
Bitte!! Vergessen Sie uns bzw. das
Projekt auch weiterhin nicht. Der Brief geht immer an die
fleißigen Spender, die ohnehin schon geben, das ist uns
bewusst. Aber bei Ihnen wissen wir die Kinder und unser Anliegen
wenigstens in guten und verantwortungsbewussten Händen.
Aber vielleicht gibt es ja auch
noch Freunde und liebe Bekannte, die für unsere Kinder zu
begeistern sind. Und es werden auch nach jeder Reise ein paar
mehr Briefe, die wir verschicken dürfen. Und ganz vielleicht
ist ja der Erntedank-Tag für den einen oder anderen auch ein
Anlass,….
Ihnen allen jetzt erst einmal
einen schönen sonnigen Herbst und unseren herzlichen Dank
verbunden mit dem Versprechen, sofort wieder "Ihren
Briefkasten zu füllen", sobald sich neue Entwicklungen
ergeben haben, nächste Schritte abgeschlossen sind...
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- ...Ansicht von vorne...
- ...Ansicht von hinten...
- Noch nicht ganz fertig, aber
schon sehr hübsch...: Das neue Kindergarten-Gebäude, mit 2
Klassenräumen, Office, "Erste-Hilfe"-Raum und Lehrerzimmer.
- Der Blick von der "Hauptstraße"
auf das Kindergarten-Grundstück mit dem neuen Haus.
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- Hier entsteht das
Toilettengebäude für die Kleinen. Im Hintergrund (rechts) sieht man
eine Makutihütte, die wir zur Zeit noch als „Office" nutzen.
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- Rehema unser kleines Sorgenkind.
Die erste Operation ist sehr gut verlaufen, jetzt müssen wir den
Heilungsprozess abwarten.
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